Audi TT 8N Quattro Sport Verbreiterung 8N8854819 & 8N8854820

Bericht über den Nachbau der Verbreiterung des Audi TT 8N Quattro Sport


Nachdem durch die Spurplatten die Räder etwas weiter hervorstehen kam die Idee auf, dass man sich vielleicht eine solche Verbreiterung, wie beim Quattro Sport, an das Fahrzeug montieren sollte. Und wenn der Facebook-User Claus D. (alias BullTT68) wieder einmal mit seinem perfekten Deutsch und seiner liebenswürdigen Art auf Facebook fragen sollte, "wer braucht solch eine Spielkram?" und mich dabei liebevoll "kleiner Klugscheißer" nennt und sich dabei wünscht, dass ich "dort geblieben wäre wo ich war", dann sollte er mal auf seinen folierten Audi TT blicken. Vielleicht würden sich die Dinger auch gut auf seinem Auto machen.

Aber erstens kommt es anders als man zweitens denkt und diese beiden Plastikteile lassen sich so manche Verkäufer mit Gold aufwiegen. Noch dazu sind bei Audi Tradition im Shop nur mehr die linken Verbreiterungen 8N8854819 erhältlich und einseitig schaut das Ganze dann sicherlich etwas besch.....eiden aus.

Und Audi will rund 90,- EUR exkl. Versandkosten für ein einzelnes Teil. Macht in Summe bescheidene 120,- EUR mit Versand nach Österreich aus. Aber auch der Nachbau aus England von Cloude9Customs übersteigt mit Versand und Zoll deutlich die 100,- EUR. Ein österreichischer User aus einer Facebook-Gruppe war aber so lieb und hat mir seine Teile zum Nachmessen geliehen, was nicht selbstverständlich ist.

Die Teile entsprechen aber aus meiner Sicht leider nicht 100% dem Original, da zumindest bei meinem Audi TT diese nicht sauber anlagen und sie scharfkantiger aussahen als jene OEM-Teile auf Fotos.
Anscheinend hat sich Cloude9Customs auch bei der Konstruktion etwas schwer getan, denn so wie sie es modelliert haben ist es deutlich einfacher.


Das Filament von Cloude9Cuszoms dürfte darüber hinaus faserverstärkt (Glas- oder Kohlefaser) sein, was an und für sich kein Fehler ist. Beim Bearbeiten muss man sich aber dann dementsprechend schützen. Alleine beim Abmessen der Teile hat es mich schon in den Händen gejuckt - und nicht, weil ich so heiß darauf war, die Teile nachzubauen, sondern weil ich etwas an Glaswolle erinnert wurde.
In meiner Generation hat man ja mit dieser noch gespielt und Neon-Röhren zerdeppert, da war von Gesundheitsgefährdung und Umweltschutz noch nicht die Rede - mal schauen welche Nachwirkungen dies zukünftig hat.

Der erste Ausdruck meines Modells zeigte zumindest, dass der erste Prototyp bei mir soweit gelungen war, dass das Teil ohne Probleme anlag, aber trotzdem einiges noch einiges an Korrekturen erfordert.


Das Nachmodellieren, wie das obige Bild zeigt, hat leider nicht beim ersten Mal so geklappt, sondern es waren immer wieder kleine Veränderungen notwendig. War ja auch nicht so einfach mit Kreuzkurve und Übergänge dann das richtige Profil zu schaffen und so waren es rund zehn Anläufe beim Design und mehrere Ausdrucke (bis zu 8 Stunden) notwendig.

In Summe sind alleine mehr als 70 Stunden an Arbeitszeit und 30 Stunden an Druckzeit in das Projekt geflossen und dann ist es auch klar, warum Cloude9Customs so viel für die beiden Plastikdinger verlangt. Da muss immer wieder etwas korrigiert und auch nachgedruckt werden - mal so nebenbei solche Teile zu konstruieren ist nichts. Das hat sich der kleine Robert etwas leichter vorgestellt.


Auf den folgenden Bilder sieht man die einzelnen Evolutionsstufen (V4.2, V4.4, V5.1 und V4.5), wobei die Version 5.1 sich eher an das Design von Cloude9Customs orientierte und am oberen Ende des Radlaufes doch sehr spitz zusammenläuft, was aber nicht dem Original entsprechen dürfte - und mir persönlich auch nicht so gefällt. Mein Favorit ist daher nun die letzte 4er Version, da muss ich mich (trotz Eigenlob stinkt) selber auf die Schulter klopfen, denn das obere Ende ist schon sehr rund und schmal geworden.


Jetzt steht nur mehr der finale 3D-Druck als Einzelteil an, wobei so einfach dürfte es nicht werden, da die gängigen 3D-Drucker, wie mein Creality Ender 3 Pro, einen eingeschränkten Bauraum von 220 x 200 mm² haben. Man könnte wie am Bild unten auch das Teil halbieren, ausdrucken und dann zusammenkleben und dies ziehe ich vielleicht in Betracht, wenn ich den Teil mit PETG-CF zu drucken versuche.

Darüber hinaus muss man den Teil auch richtig am Slicer platzieren und die richtigen Parameter auswählen, damit die Oberfläche sauber gedruckt wird.


Der neue Anycubic Kobra 2 Max, in den ich investiert habe, sollte dies leicht als Ganzes drucken können, wenn bei ihm die Kinderkrankheiten, die man in der Facebook-Gruppe ständig liest, nicht zuschlagen. Na ja, ich habe ihn zum Glück um 479,- EUR im Presale bekommen und irgendwann wird auch Anycubic es zustande bringen, dass die Baureihe problemlos druckt.

Ich werde erst einmal versuchen mit einem kohlefaserverstärkten PETG am Creality je zwei Teile für eine Seite zu drucken, was für mich nach unzähligen PLA-Modellen ein komplettes Neuland ist. Parallel wird dann ein Ausdruck eines Einzelteils mittels PLA Highspeed am Anycubic ausprobiert.

Generell dürfte für diesen Teil PLA ausreichend sein, da er kaum einer Belastung unterliegt und die Außentemperaturen kaum über 50°C hinausgehen - aber wer weiß es, bei dem Klimawandel?
Ich gehe mal davon aus, wenn das PLA dann verspachtelt und sauber lackiert ist, dann kommen auch die Umwelteinflüsse nicht so zum Tragen und vermutlich wird der Audi TT vorher schon Schrott sein, bevor das PLA auf ihm verrottet.
Zumindest hat sich der PLA-Deckel für die Oil Catch Can, trotz höherer Temperaturen im Motorraum, noch nicht aufgelöst.

Die Teile stehen auf thingiverse, so wie meine anderen, kostenlos zum Download bereit.



Wichtiger Hinweis: Der Bericht ist keine Reparaturanleitung und alle Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Gefahr. Die Gefahr von Schäden ist nicht ausgeschlossen.


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